Das Fuggerschloss

Das Schloss Oberndorf ist eine zweigeschossige Zweiflügelanlage mit zwei dreigeschossigen Rundtürmen. 

1533 erwarb Raymund Fugger von der Lilie von Marschall Wolf von Donnersberg das vom Würzburger Bischof lehenbare Schloss und Gut Oberndorf mit den zugehörenden Dörfern Eggelstetten und Flein. Sein Bruder Anton Fugger von der Lilie ließ zwischen 1535 und 1546 ein imposantes vierflügeliges Wasserschloss errichten. Das Gebäude bestand aus zwei parallelen Flügeln, die durch einen oder zwei weitere Flügel miteinander verbunden waren und auf diese Weise einen Hof bildeten. Die Giebel mit dem dazwischen aufsteigenden zierlichen Turm mit Haube erinnern an die reichsstädtische Architektur des alten Augsburger Rathauses. Die Anlage des Landschlosses insgesamt zeigt in ihrer Symmetrie und mit ihren Höfen eine gewisse Großzügigkeit, die der reichsgräflichen Würde des Hauses Fugger durchaus gemäß ist. (1) 

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Im Jahre 1601 wurde es zum Residenzschloss von Anton Fugger d. J. Dieser begründete die (bereits 1669 ausgestorbene) Linie Fugger-Oberndorf. Während des Dreißigjährigen Krieges brannte 1632 das Schloss, in dem die Schweden Quartier nahmen, weitestgehend aus. Nur ein Teil des Wirtschaftsgebäudes blieb erhalten. Um 1819 ließ Sebastian Eligius Fugger-Glött, der 1826 im Schloss Oberndorf starb, die Gebäudereste zur heute anzutreffenden Zweiflügelanlage ausbauen.

Die Schlossherrin Marie Gräfin von Fugger-Glött war eine hochangesehene Imkerin. Sie unterhielt 25 Bienenvölker und nahm 1886 an der bienenwirtschaftlichen Ausstellung in Augsburg teil. (2)

Im obersten Geschoss des östlichen Rundturmes befindet sich eine kleine Schlosskapelle mit blattgoldverziertem Altar und dem Wappen der Fugger. Das einstige vom Renaissancestil geprägte Fuggerschloss wurde Mitte der 1980er und 1990er Jahre komplett renoviert.

Nördlich am Schlosspark führt der Tillyweg  vorbei. Von dieser Seite aus kann man noch einige „verstohlene“ Blicke auf das hinter Bäumen und Sträuchern versteckte Schloss und seinem Park werfen, zumal neugepflanzte Lebensbäume rund um die Parkgrenze immer mehr die historische Anlage von der Außenwelt abschotten (werden).

Zwei imposante Rosskastanienalleen führen zum Schloss. Die südlich zum Schloss gehende sog. „Kirchenallee“ ist als Naturdenkmal ausgewiesen. Das Ende der Allee (ca. 10 Bäume) befindet sich im abgegrenzten ca. 22.000 m² großen im Englischen Stil angelegten Park. Das Areal ist in Privatbesitz und nicht der Öffentlichkeit zugänglich. Jedoch können Räumlichkeiten des Schlosses für Veranstaltungen diverser Art, z. B. Hochzeiten, gebucht werden. 

Quelle: Wikipedia

Literatur

  • Martin Kluger: Die Fugger. Die deutschen Medici in und um Augsburg. Augsburg 2009, S. 161.
  • Doris Pfister: Donauwörth. Der ehemalige Landkreis, München 2008

Einzelnachweise

  1. Pfister 2008, S. 155
  2. http://www.imker-schwaben.de/1776093.html