Entwicklungszusammenarbeit

Die Gemeinde und die Grundschule Oberndorf haben sich entschlossen, gemeinsam mit der Reiner Meutsch Stiftung Fly & Help und deren Partnerverein vor Ort, Kaokoland e. V., eine Schule im Norden Namibias dabei zu unterstützen, deren Schülerinnen und Schüler ein besseres Lernumfeld zu bieten.

Bau eines Schulgebäudes in Orue (Namibia)
Projektpartner vor Ort: Kaokoland e.V.
Projekt: Schulen für Nomadenkinder

Dank vieler privater Spenden und dem großen Engagement unserer Grundschule können wir letztendlich folgende Einrichtungen umsetzen:

  • Neue Klassenräume
  • Küche mit Speisesaal
  • Hostel mit Sanitäranlagen
  • Unterkunft für die Lehrer*innen
  • Bau von Küche und Speisesälen
  • Einrichtung von Schlafunterkünften

Projektbeschreibung: Das Dorf Orue liegt ca. 40 Kilometer von Okanguati entfernt und befindet sich 15 Kilometer tief im Busch. Hier ist eines der letzten frei und traditionelle lebenden Völker angesiedelt, die Ovahimba, zu den Herero gehörend. Die Entfernung von Windhoek beträgt ca. 900 km.

Bei den Ovahimba bestand zunehmend der Wunsch, ihre Kinder zur Schule zu schicken und auch die Kinder selbst möchten gerne zur Schule gehen. Ebenso legt die Regierung Wert darauf, die Ovahimba als archaisch lebende Gemeinschaft in die Sozialgemeinschaft einzugliedern, zu fördern und zu bilden.

In Orue gibt es eine Grundschule der Klassen 0–3 mit ca. 110 Schulkindern (Tendenz steigend) und 2,5 Lehrern. Die Kinder lernten in Lehmhütten und Zelten. Sie schliefen auf dem nackten Erdboden, zugedeckt mit Lumpen. In dieser Region sind Schulen weit mehr als Schulen: Sie sind Sozialstationen und Elternersatz. Sie stellen eine Schnittstelle zwischen Tradition und Moderne dar.

Hintergrund: In Namibia leben rund ein Dutzend Volksgruppen, denen die namibische Verfassung kulturelle Eigenständigkeit zusichert: Ovambo, Herero, Nama, Damara ebenso wie Afrikaner. Viele Völker Namibias sind Nomaden, die ihre Viehherden begleiten oder als Jäger und Sammler umherziehen.

Namibia besteht zum großen Teil aus Farmflächen und Naturparks. Es ist daher nicht ganz einfach, flächendeckend für genügend Schulen zu sorgen. Das Land kann diese Leistung nicht alleine bringen und wird dabei unterstützt durch Hilfe von außen, unter anderem aus Deutschland.

Die meisten Kinder schlafen auch in der Nähe der Schule, weil die Fußwege dorthin so lang sind. Solange keine zusätzlichen Schlafräume geschaffen werden können, müssen die Kinder auf dem nackten Erdboden schlafen, zugedeckt mit Lumpen. Das bedeutet, sie sind im Sommer sämtlichen Gefahren ausgesetzt sind, wie Schlangen, Skorpionen und Ungeziefer. Im Winter herrschen Temperaturen zwischen +5 und Minusgraden. Und während der Regenzeit werden sie nass.

Die Schulbehörde zahlt an fast allen Schulen nur eine Mahlzeit am Tag – pures Maismehl. Diese „Lebensmittelzuteilung“ ist für die Kinder nicht ausreichend. Ein vernünftiger Lernprozess ist bei dieser Versorgung unmöglich. Abgesehen von dem Hungergefühl wären die Kinder damit eindeutig mangelernährt, was die geistige und körperliche Entwicklung der Kinder stark beeinträchtigt. Unser Projektpartner vor Ort muss daher unterstützend eingreifen und versucht, an einigen Schulen die zusätzlichen Mahlzeiten zu finanzieren.

Voraussetzung dafür, dass eine Vollversorgung mit Lebensmitteln (4 Mahlzeiten am Tag, ausgewogene Kost) vom Staat bezahlt wird, ist, dass die Schulen über ein Hostel mit Sanitärtrakt, eine Küche mit Speiseraum und Betreuerunterkünfte verfügen.

Neben den Gebäuden fehlt es auch an geeigneten Lehrmaterialen. Das beginnt bei den Wörterbüchern für alle offiziellen Sprachen Namibias. Für einige der Minderheiten-Sprachen, wie die Sprache der Himba oder der San, gab es bisher keine gültigen Wörterbücher. Das Institut für Bildung und Entwicklung ist dabei, diese Lücke zu füllen. Denn ohne Wörterbücher gibt es keine verlässliche Schriftsprache und das macht den Unterricht an Schulen in diesen Sprachen fast unmöglich, zum Leidwesen der Kinder.

Es ist sehr schwierig für ein Kind, das vielleicht nur Ochi-Herero spricht, in der Schule plötzlich auf Englisch oder Afrikaans unterrichtet zu werden. Die GTZ entwickelt deshalb in Namibia Grundschulbücher in allen Minderheits-Sprachen, mit Geschichten, die in einer Welt spielen, die den Kindern vertraut ist.

Die Welt, die den San-Kindern vertraut ist, ist sandig und trocken. Die Hitze flimmert, es gibt kaum Wasser. Die San sind Nomaden, die als Jäger und Sammler durch Wüste und Steppe ziehen. Für die Kinder des Stammes ist es eine große Leistung, überhaupt in die Nähe einer Schule zu kommen.

Spendenkonto:

KontoinhaberStiftung FLY & HELP
Bank:Westerwald Bank eG
IBANDE 94 5739 1800 0000 0055 50
BICGENODE51WW1
Verwendungszweck 1Oberndorfer Schule
Verwendungszweck 2"Adresse des Spenders"